Magazin METAVERSE
  • Jason M. Schmitt
  • 25.07.2023

Metaverse der Affen-NFTs – Nur Theater oder fehlt genau das?

Der Bored Ape Yacht Club ist das Evergreen der NFT-Welt, dicht gefolgt von den Crypto Punks. Beide Projekte gehören dem Unternehmen Yuga Labs und haben ein Marktvolumen von über 3,6 Milliarden Dollar. Nun erwecken sie ihre NFTs im Metaverse „Otherside“ zum Leben. Können die Affen jetzt auch diesen Markt einnehmen? Wir klären auf!

Viele Menschen mögen Affen. Viele mögen Kunst. Aber nur die wenigsten geben bis zu siebenstellige Beträge für ein digitales Bild eines Cartoon-Schimpansen aus. Tatsächlich sind aber über 30.000 dieser Affen im Umlauf und an Käufer:innen fehlt es keineswegs.

Mit diesen NFT-Bildern lässt sich nicht nur spekulieren. Sie dienen als Einladung zu Networking-Events, zu limitierten Merchandise-Drops und zu exklusiven Videospielen und Programmen. Und genau hierin sehen viele Mitglieder des Bored Ape Yacht Clubs - darunter auch Stars wie Justin Bieber, Neymar Jr. und Madonna - großes Zukunftspotential.

Nach mehreren kleineren Spielereien für die Affen sollen sie jetzt 3D-modelliert im neuen Yuga Labs Metaverse „Otherside“ ihr spielerisches Zuhause finden. Kann dieses Metaverse-Modell funktionieren?

 

Was soll Otherside sein?

Otherside soll laut Yuga Labs die Spielwiese sein, auf der sich alle großen NFT-Projekte vermischen und austoben können. Privatpersonen sowie Unternehmen können in dieser digitalen Welt eines oder mehrere der 200.000 Grundstücke kaufen.

Anscheinend werden die Grundstücke es ermöglichen, sich frei und kreativ auszuleben. Auch eigene Objekte für das Spiel sollen entworfen, hochgeladen, platziert und verkauft werden können. .

Für dieses Projekt holt sich Yuga Labs große Namen mit ins Boot: CEO ist hier seit kurzem der Ex-COO von Activision Blizzard. Der Firma, die sowohl World of Warcraft als auch Call of Duty Spiele entwickelt. CTO wurde der Ex-CTO von Epic Games, dem Unternehmen hinter Fortnite.

Um nicht nur eine digitale Ausstellung von NFT-Kunst zu sein, wird Otherside Spielelemente (Quests) beinhalten und ähnlich wie World of Warcraft eine unendliche Story bieten. Mehr als 10.000 Nutzer:innen sollen sich gleichzeitig in der Spielwelt bewegen können. Fun Fact: Entgegen unserer echten Welt ist diese hier wirklich eine Scheibe. Interagiert wird mit einem Sprachchat.

In der Welt bewegen sich auch computergenerierte Figuren und Kreaturen, mit denen die eigene Figur kämpfen oder auf andere Weise interagieren kann. Affenbesitzer werden in dieser Welt auch aktiv als ihr NFT spielen können und bekommen dadurch sogar automatisch ein Stück Land geschenkt.

 

Wie ist die interne Wirtschaft aufgebaut?

Otherside basiert völlig auf der dezentralen Blockchain-Technologie und führt als Zahlungsmittel den „ApeCoin“ ein. Jegliche Transaktionen im Otherside-Metaverse werden nur mit dieser Währung möglich sein.

Wie jede Kryptowährung, kann man diese auf den meisten Krypto-Börsen erwerben, im eigenen „Wallet“ oder „Ledger“ verstauen und die Coins theoretisch überall verwenden, wo sie angenommen werden. Wenn die Pizzeria um die Ecke bereit ist, die Affenwährung zu akzeptieren, lässt sich damit die Salamipizza kaufen.

Hauptsächlich braucht es die ApeCoins aber für das Kaufen sogenannter „Otherdeeds“. Die Grundstücke im Otherside, welche je nach Lage höher oder niedriger gehandelt werden. Auf Ihnen befinden sich teils auch Kreaturen namens „Koda“, die mit erworben werden. Nachträglich kann man diese auch vom Land lösen und auf dem Markt verkaufen.

Abseits dieser zwei Hauptprodukte gibt es noch „Vessel“ als eine Art Ei, das sich später in „Mara“ verwandelt. Das sind Kreaturen, die später auf dem eigenen Grundstück je nach Typ - Farm, Jäger oder Verzauberung - Arbeit verrichten können. Und natürlich gibt es jede Menge kosmetische Inhalte zu erwerben, wie zum  Beispiel eine digitale Gucci Kette.

Mit ein paar hunderten bis tausenden Dollar Investment hat man also in einer digitalen Welt einen eigenen Affen als Spielfigur, ein eigenes Grundstück, mysteriöse Kodas, digitale Klamotten und Geisterkreaturen, die für einen die Fleißarbeit verrichten.

 

Wie setzen sich die Preise von Objekten zusammen?

Bei den Grundstücken gibt es mehrere Faktoren. Einerseits ist die Lage entscheidend: Im Mittelpunkt der Weltscheibe liegt der tatsächliche Bored Ape Yacht Club, in dem sich wohl die meiste Action abspielen wird. Umso weiter ein Grundstück also vom Club entfernt ist, umso weniger Spieler verirren sich dorthin und umso günstiger wird es sein.

Das Land unterscheidet sich auch von den Gegebenheiten. Es gibt Sedimente wie „Cosmic Dream“ und „Biogenic Swamp“, das eine sieht düster aus wie aus einem Tim Burton Film und voller Lava, das andere wie die Oberfläche eines bunten Alien-Planeten.

Dazu werden diese Sedimente mit Umgebungs-Attributen und Kategorien zusammengewürfelt. Das kann bedeuten, dass ein Vulkan, ein riesiger Pilz oder in seltenen Fällen sogar ein schwarzes Loch Teil des Grundstückes ist. Umso seltener die Kombinationsteile der Grundstücke, umso höher werden sie auf dem Markt gehandelt. Viele beherbergen auch wertvolle Ressourcen und seltene Kodas, die den Preis stark nach oben treiben.

Bei den Kodas, den kosmetischen Gegenständen und den Vessels scheint tatsächlich auch die Kombi aus seltenen Bestandteilen den Preis auszumachen, sowie auch das „coole“ Aussehen.

Insgesamt ist der Markt zwar recht liquide und weist viele Transaktionen auf, ist aber auch sehr volatil. Mit solchen Projekten ist immer ein hohes Risiko verbunden, da der Wert von Gegenständen, mit deren Nutzung in der Community steht und fällt. Sinken die Spielerzahlen, sinkt das Interesse und der Preis ... fällt gegebenenfalls sogar auf die tragische Null.

 

Was kann man hier schon erleben?

Momentan hat noch niemand dauerhaften Zugang zum Otherside-Metaverse.

Noch sind jedoch schon die ersten 100.000 Grundstücke, die ersten Kodas und Vessel zu erwerben. Die restliche Hälfte wird denjenigen verkauft und geschenkt, die zur Entwicklung von Otherside beitragen. Dazu gehören alle aktiven Grundstückhalter sowie Entwickler, Kooperationspartner und Tester.

Will man ein Grundstück kaufen, fängt dies momentan bei 2.100 Dollar an und hört bei 1.134.725 Dollar auf. Ein Koda kostet zwischen 14.300 und 54.526 Dollar, ein Vessel zwischen 503 und 3635 Dollar.

Bisher gab es zwei kurze Testphasen mit tausenden Nutzer, in denen man gegen einen Boss kämpfen und als Teams gegeneinander antretend Objekte sammeln musste. Wann das volle Erlebnis erscheinen wird, ist bis dato unklar.

Was man im Otherside-Metaverse machen wird, ist auch völlig offen. Ob dort auch Firmen ihre Events feiern können, bleibt unbeantwortet. Die Angst, dass dort schlicht nicht viel zu tun ist, bleibt bestehen, besonders wenn man sich Projekte wie Decentraland anschaut.

Falls man das Risiko eingeht und auf wohl eines der Pferde im Metaverse-Rennen wetten möchte, kauft man zwar bei Otherside die Katze im Sack, dafür aber eventuell eine, die mit Gold beschmückt ist … zumindest so lange der Affen-Hype anhält.

Hinweis: Wir als robotspaceship Crew geben generell keine Kaufempfehlungen, besonders nicht im sehr volatilen Kryptobereich. Hierfür sollte man professionelle Vermögensberater zurate ziehen.

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Über den Autor: 

Jason M. Schmitt ist ein vielseitiger Fachmann mit Expertise in digitalem Marketing, Sales, Social Media und Content-Erstellung.

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