Magazin INNOVATION
  • Bastian Hosan
  • 09.04.2024

Serie: Der Blick in die Zukunft – Futures Literacy

Auf den SpaceWalk Talks, unserer Zukunftskonferenz, nehmen wir dich mit auf eine Reise ins Morgen. Mit dieser Artikelserie zeigen wir dir, wie du deine Zukunft gestalten kannst. Der Schwerpunkt heute: Futures Literacy.

Surreale Illustration einer vielschichtigen Stadtlandschaft

Das einzig sichere über die Zukunft ist: nichts ist sicher. Trotzdem können wir mit etwas methodischem Grundlagenwissen Annahmen über die Zukunft wagen, die sogar begründet sind. Eine Frage, die all dem zugrunde liegen könnte, ist: Wie stellt man sich die Welt oder das Leben in zehn Jahren vor?

Klar, die Frage erscheint leicht. Was soll in zehn Jahren denn schon alles passieren? Dabei unterschätzen wir kategorische, wie sehr wir uns in den vergangenen Jahren verändert haben, wie stark sich die Welt um uns herum verändert hat.

Und sind wir ehrlich, wie viele der Entwicklungen, die wir selbst in den vergangenen Jahren gemacht haben, haben wir nicht vorhergesehen? Von denen um uns herum, brauchen wir gar nicht erst anzufangen.

Bevor wir wirklich einsteigen, was Futures Litercay eigentlich ist, eine Klarstellung vorweg:

Wenn wir darüber reden, dass wir an einer guten Zukunft bauen, sprechen wir eigentlich davon, an einer guten Gegenwart zu arbeiten. Denn das ist die einzige Zeit, auf die wir Einfluss haben. Das bedeutet aber, dass wir uns überlegen wollen, in was für einer Welt wir einmal leben wollen. Dann drehen wir an den richtigen Stellschrauben – heute, für morgen.

Man kann also für eine unsichere Zukunft planen, indem man lernt, sie sich vorzustellen.

Was ist nun Futures Literacy?

Das Konzept wurde bei der UNESCO erdacht und es geht dabei darum, die Rolle der Zukunft in alltäglichen Handlungen besser zu verstehen. Auf der Seite der UNESCO heißt es dazu, dass die Menschen aus zwei Gründen gut darin seien, „die Zukunft zu nutzen“. Zum einen ist sie noch nicht geschehen und damit vollumfänglich gestaltbar. Zum anderen haben wir Vorstellungsvermögen.

Man kann also für eine unsichere Zukunft planen, indem man lernt, sie sich vorzustellen. Und wer nicht anfängt, sich seine Zukunft vorzustellen, der ist dazu verdammt, sie einfach auszuhalten.

Wie geht man dabei vor?

Am besten geht das, indem wir praktischer Erfahrungen sammeln und uns genau überlegen, welche Zukünfte es geben könnte. Dafür gibt es in der Regel drei Stufen:

Was sind…

  • … wahrscheinliche Zukünfte?

  • … wünschenswerte Zukünfte?

  • … alternative Zukünfte?

Wer anfängt, in diesen drei Möglichkeiten zu denken, wird schnell herausfinden, wie er sich die Zukunft vorstellt, welche er sich erhofft und wie die Zukunft werden kann, wenn nichts davon eintrifft. Das Ziel ist es, dadurch neue Perspektiven auf die Gegenwart einzunehmen und in unserer multikomplexen Welt neue Leitfänden zu entwickeln.

Warum ist Zukunftskompetenz wichtig?

Das Gefühl, dass nichts vorhersehbar und planbar ist, kennen wir alle. Die Welt um uns herum ist viel zu komplex geworden, um irgendwelche Prognosen zu machen, oder? Vor allem die Krisen, die wir gerade erleben – Pandemien, Kriege, wirtschaftliche Probleme – erzeugen in unseren Köpfen oft negative Zukunftsbilder.

Hoffnungslosigkeit macht sich breit.

Zukunftskompetenz kann uns helfen, dem entgegenzuwirken. Sie hilft und, die Zukunftsvisionen, die Politik oder Gesellschaft gerade bereithalten, zielgerichtet zu hinterfragen; sie hilft uns Annahmen, die wir über die Zukunft haben, sichtbar zu machen und Unsicherheiten aufzulösen, weil wir durch sie in einen Aktivitätsmodus kommen.

Können wir also in die Zukunft schauen?

Genaue Angaben über die Zukunft, indem Sinne, dass bestimmte Ereignisse mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreffen, sind natürlich schwer. Zukunftsszenarien sind keine exakten Vorhersagen über die Zukunft. Die ist schließlich noch nicht geschehen, es gibt schlicht kein Wissen über sie.

Je komplexer die Welt, desto wichtiger ist es, vorauszudenken und nicht immer nur zu reagieren.

Szenarien, Prognosen und andere Zukunftsmethoden haben vielmehr das Ziel, unterschiedliche Perspektiven auf heutige Entwicklungen zu ermöglichen, Chancen auszuloten und Risiken abzuwägen. Sie können uns etwa helfen, den Einfluss relevanter Trends auf unsere Geschäftsmodelle zu untersuchen. Je komplexer die Welt, desto wichtiger ist es, vorauszudenken und nicht immer nur zu reagieren.

Was bringt Futures Literacy konkret?

Futures Literacy ist eine die wichtigsten Fähigkeiten des 21. Jahrhunderts. Sich überlagernde Krisen machen es schwer, planvoll zu agieren. Was steht als nächstes an? Im Kontext der Umbrüche ist das nicht immer leicht zu erkennen. Futures Literacy hilft dabei, denn es macht es leichter …

  • … Veränderungen zu erkennen.
  • … auf Veränderungen zu reagieren.
  • … sich auf Wandel einzustellen und einzulassen.
  • … sich auf Risiken und Unsicherheiten einzustellen.

Wer in einer unsicheren Welt überleben will, muss lernen, sich auf sie einzustellen. Futures Literacy hilft, Zukünfte zu erkunden, die potenziell auf uns zukommen können. Das ist vor allem wichtig, da der Prognosehorizont, auf den wir gerade blicken, immer weiter zusammenschrumpft.

 

SpaceWalk Talks 2024

Am 24. April 24 findet die Neuauflage unserer SpaceWalk Talks Zukunftskonferenz statt: ENGAGE GERMANY - Visionen für Deutschland.

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