Es gab eine Zeit und die ist gar nicht allzu lange her, da überschwemmte direkt nach dem Erscheinen der ersten Google Cardboard und kurz vor den Leistungsverbesserungen von Geräten wie Samsungs Gear VR eine Flut von Plastik-VR-Headsets für Mobilgeräte den Markt.

Die älteren Modelle musste man sich noch vors Gesicht halten. Statt ihn einfach aufzusetzen und so VR relativ bequem zu erkunden.

Das Erlebnis war noch ziemlich holprig. Aber es war ein Paradigmenwechsel, denn anstatt in einen teuren PC und in ein teures Headset zu investieren, reichte nun eigentlich ein Handy, um ein immersives Erlebnis zu gestalten. Und es reichte, sich das Gerät einfach vors Gesicht zu halten.

Auch wenn viele User sich inzwischen daran gewöhnt haben mögen, dass ihre Handykameras eine weitere Informationsebene zeigen können, wenn sie in sozialen Medien etwa Filter verwenden, bleibt der “Google-Cardboard-Moment” in Sachen AR noch aus. Obwohl es einige AR/XR-Headsets auf dem Markt gibt, können diese mit traditionellen VR-Headsets nicht mithalten – vor allem in Sachen Akzeptanz.

Aber das könnte sich mit dem HoloKit-Headset von Holo Interactive jetzt ändern, das gerade auf den Markt gekommen ist. Es reicht ein iPhone! Das Headset ist dafür entwickelt worden, mit dem Smartphone zu interagieren und es ist günstig genug, AR allen zugänglich zu machen.

Design und Kompatibilität:

Das HoloKit-Headset ist, ähnlich wie auch Google Cardboard, für diejenigen eine ziemlich gute Angelegenheit, die sich die Sache mit der AR einfach mal ansehen wollen. Bei einem Preis von 129 $ (oder einem Bundle aus zwei für 249 $) ist das Gerät mit den meisten iPhone-Modellen kompatibel, was es zu einer solidenWahl für iPhone-Nutzer macht. Das Design ist gut uns simpel und es macht das Anbringen des iPhones ziemlich leicht.

Ich will nicht lügen! Es ist nicht das schönste Stück Ausrüstung, das man auf dem Gesicht tragen kann, aber das Design ist solide und die AR-Erfahrung ist es wert.

(Hinweis: Ich hätte mir ein anderes Telefon ausleihen sollen, um zu zeigen, wie es in das Headset passt. Leider ist es schwer, ein Foto von einem mobilen Headset zu machen, wenn man das Telefon für Fotos braucht…)

 

Ein Foto des Holokit AR-Headsets von Realverse.
(Ein Foto des Holokit AR-Headsets von Realverse.)

Display und Optik:

Die Optik des HoloKits ist sicher nicht ganz so fortschrittlich wie die von High-End-AR-Headsets, aber sie machen einen soliden Job bei der Projektion von digitalem Inhalt auf die echte Welt. Mit Stereoscopic AR (StAR) verwendet das Gerät Spiegel und Linsen, um virtuelle Objekte auf deine Umgebung zu legen. Das Sichtfeld (FoV) des Headsets ist ziemlich breit und bietet ein zufriedenstellendes AR-Erlebnis.

Leistung und Tracking:

Das HoloKit nutzt die eingebauten Sensoren des iPhones für Tracking und Positionsdaten und eliminiert damit die Notwendigkeit für zusätzliche externe Trackingsysteme. Obwohl dies die Benutzererfahrung vereinfacht und die Kosten niedrig hält, ist es möglicherweise nicht so genau wie die ausgefeilteren Systeme, die in hochwertigeren AR-Geräten wie Lenovo oder MagicLeap verbaut sind. Nichtsdestotrotz ist das Tracking im Allgemeinen reibungslos, und die virtuellen Objekte bleiben "vernünftig" gut an Ort und Stelle.

Benutzerfreundlichkeit und Inhalt:

Das HoloKit ist relativ benutzerfreundlich. Benutzer:innen können schnell die begleitende App herunterladen, ihr iPhone in das Headset einlegen und loslegen. Die App bietet Zugang zu einer kleinen Auswahl an Tutorial-Inhalten, einschließlich Handtracking und Multiplayer-Erlebnissen. Ein Entwicklerkit ist für Unity verfügbar, das macht die Weiterentwicklung der ziemlich leicht.

Hier ist eine kurze Vorschau, wie ich eines der Tutorials teste. (Mein Hund ist einverstanden!)

Batterielebensdauer und Konnektivität:

Da das HoloKit auf das iPhone für Verarbeitung und Tracking angewiesen ist, besteht keine Notwendigkeit für einen eingebauten Akku, was das Gerät einfach und leicht macht. Wie bei den meisten immersiven mobilen Erlebnissen verbraucht das System relativ viel Akku-Kapazitäten.

Mixed-Reality-Fähigkeiten

  • 6 Freiheitsgrade der räumlichen Verfolgung mit ARKit
  • 3D-Umweltwahrnehmung mit iPhone LiDAR Scanner
  • Präzises Hand-Tracking mit Apple Vision-Framework
  • Freihändige Bewegungssteuerung mit Apple Watch
  • Erkennung von Menschen und Objekten mit Apple CoreML und Apple Neural Engine
  • Räumlich und geometrisch bewusstes Audio mit Apple PHASE-Framework
  • Präzises haptisches Feedback mit Apple CoreHaptics-Framework
  • Stereoskopisches AR-Headset für iPhone
  • 60° ultraweites Sichtfeld
  • Kristallklare optische Linsen
  • Komfortables ergonomisches Design mit austauschbarem Kopfband
  • Kompatibel mit Brillen

NFTs

Ein interessanter Aspekt, den Holo Interactive auch bewirbt, ist das Konzept der immersiven NFTs. “Mit HoloKit kannst du deine 3D-NFT-Objekte, Avatare IRL zum GEMEINSAMEN TRÄUMEN in Realitäten bringen. Wir unterstützen derzeit Meebits. Schicke uns deine Meebit 3D FBX-Dateien, um sie IRL lebendig zu machen. Weitere Unterstützung kommt", schreibt Holo Interactive

Verbesserungspotential:

Trotz seiner vielen Vorteile hat das HoloKit noch Verbesserungspotential. Der stereoskopische AR-Effekt könnte, wie Apple Insider anmerkt, besser sein und die allgemeine Verarbeitungsqualität ist vielleicht nicht so robust wie bei teureren Optionen. Angesichts der Einfachheit des Geräts und des niedrigen Preispunkts sind diese Kompromisse jedoch zu erwarten und vor allem: auszuhalten.

Endgültiges Urteil:

Ja, das HoloKit-Headset ist wie Google Cardboard für die erweiterte Realität, aber dieses Paradigma ist nötig. Sein einfaches Design, seine Erschwinglichkeit und seine Kompatibilität mit iPhones machen es zu einer attraktiven Option für diejenigen, die AR ausprobieren möchten, ohne die Bank zu sprengen. Obwohl es vielleicht nicht das fortschrittlichste AR-Erlebnis bietet, ist das HoloKit ein großartiger Einstiegspunkt für Neulinge, und mit der Veröffentlichung seines Entwicklerkits wird sicherlich bald mehr Inhalt kommen.

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